„Die bulgarische Weihnacht“ an der NTG – ein Fest der Wurzeln, des Rhythmus und der Erinnerung
Das Festprogramm der Schülerinnen und Schüler der Handelsgymnasie zeigte, dass Folklore lebendig bleibt – nicht als Ritual, sondern als gelebte Kultur.
Starke Beteiligung, Bühnenpräsenz und inhaltliche Tiefe prägten die Feier „Die bulgarische Weihnacht“, organisiert von Lernenden der Nationalen Handelsgymnasie Plowdiw. Beteiligt waren die Fachrichtung „Öffentlichkeitsarbeit, Kommunikation und Journalismus“ unter der Leitung von Frau Iskra Koycheva und der Klub „Bulgarische Volkstänze“ unter der Leitung von Frau Silvia Stoyanova.
Die Veranstaltung füllte den Saal und wurde von Schülerinnen, Schülern, Lehrkräften und Gästen mit Interesse und Spannung aufgenommen. Die Moderation wechselte mühelos zwischen historischen Erläuterungen, literarischem Text und emotionalen Botschaften und schuf einen fließenden Rhythmus und eine einheitliche Dramaturgie.
Die Feier war Dr. Petya Gerasimova gewidmet – der früheren Direktorin der Schule, geschätzten Lehrerin und Persönlichkeit mit deutlicher Ausstrahlung. Die Ehrerbietung wurde mit abgewogenen Worten und aufrichtiger Achtung ausgesprochen, die sich durch den gesamten Abend zog.
Das Programm von „Die bulgarische Weihnacht“ verfolgte die Winterfeste des bulgarischen Volkskalenders – von Dimitrovden und Nikulden über Ignazhden bis Weihnachten. Jeder Tanz und jede Szene trug den Charakter ihrer Region – vom schweren Rhythmus Pirins über die Sanftheit der Rhodopen bis zur feurigen Energie des Shopluk.
Die szenischen Etüden waren reich an authentischen Dialogen, Segenssprüchen und Symbolik. Eindruck hinterließen die Szene „Sedjanka“, gespielt mit Humor und Maß, sowie der Frauentanz „Za poyas“ aus dem Shopluk – dynamisch, präzise und einprägsam.
Besonderer Gast war Denitsa Cholakova vom Humanistischen Gymnasium „Hl. hl. Kyrill und Method“, Trägerin zahlreicher Musikauszeichnungen. Sie sang drei Lieder, die das Publikum mit großer Freude und warmem Applaus aufnahm.
Das natürliche Finale war das Reigentanz-Horo, an dem sich Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler zu Denitsas Potpourri beteiligten – ein gemeinsamer Rhythmus, der Generationen und Blickwinkel verbindet.
„Die bulgarische Weihnacht“ war nicht nur ein Programm, sondern ein Erlebnis, gestaltet mit Geschmack, Bühnenkultur und Respekt vor der Bedeutung jedes Schritts und Wortes. Die Schülerinnen und Schüler zeigten Folklore nicht als etwas Fernes, sondern als etwas Lebendiges, Nahes und Sinnvolles.
Das Fest zeigte, dass die Verbindung zu Traditionen in der heutigen digitalen und schnellen Zeit kein Anachronismus, sondern ein Bedürfnis ist. Durch sie werden Werte weitergegeben, die nicht veralten – Zugehörigkeit, Respekt und Kontinuität. Werden diese Themen mit Maß und persönlichem Engagement vermittelt, berühren sie tiefer und klarer als jede moderne Botschaft.